Teamübergreifende Zusammenarbeit aktivieren mit TRIZ

2. Januar 2020 Aus Von Katja

Irgendwie ist teamübergreifende Zusammenarbeit zu meinem beruflichen Thema 2019 geworden. Zum einen war und ist dieses Thema der Kernpunkt meiner täglichen Arbeit mit meinen derzeitigen Teams. Zum anderen bekam ich weitere unternehmensinterne und externe Anfragen zur Gestaltung und Moderation von Retrospektiven oder Workshops zu eben diesem Thema. Das hat mir die Möglichkeit gegeben mein 90 Minuten Format zum Thema teamübergreifende Zusammenarbeit in unterschiedlichen Kontexten und mit ganz unterschiedlichen Menschen zu testen.

Ins Thema eintauchen

Gerade bei Menschen, die noch nicht mit Liberating Structures (insbesondere 1-2-4-All) in Berührung gekommen sind, hat es sich für mich bewährt vor der Durchführung von TRIZ eine weitere Structure oder andere Übung voranzustellen, um sich gedanklich dem Thema zu nähern. Hierfür bietet sich Impromptu Networking oder die beiden Liberating Structures in Development 10×10 Writing oder Spiral Journal an. Zusammen mit den passenden Einstiegsfragen natürlich. Ich persönlich bevorzuge Spiral Journal, da die Teilnehmer durch das Zeichnen der Spirale am Anfang zur Ruhe kommen und sich fokussieren können. Danach werden vier vorgegebene Satzanfänge in jeweils einer Minute so häufig wie möglich vervollständigt und somit Gedanken und Idee zum Thema automatisch sortiert. Die Ergebnisse können im weiteren Verlauf zu Beiträgen in den ersten beiden Runden von TRIZ werden.

Ungewünschte Verhaltensweisen erkennen und stoppen mit TRIZ

Der Kerngedanke von TRIZ ist, kontraproduktive Verhaltensweisen zu erkennen und zu stoppen. Dieses geschiet in drei Runden mit 1-2-4-All:

  1. Was können wir tun, um eine teamübergreifende Zusammenarbeit zum Scheitern zu bringen?
  2. Was tun wir aktuell, das einem der gesammelten Punkte in irgendeiner Art und Weise entspricht?
  3. Was können wir tun, um eine der eben gesammelten Aktivitäten zu stoppen?

Das Ergebnis ist eine Liste von Möglichkeiten, kontraproduktive Verhaltensweisen zu stoppen oder auch erste Schritte auf dem Weg dorthin.

Intrinsische Motivation aktivieren mit 15% Solutions

Nachdem mit TRIZ Ideen zusammengetragen wurden, um kontraproduktive Verhaltensweisen zu stoppen, kann die intrinsische Motivation jedes Einzelnen durch den Einsatz von 15% Solution mit der Fragestellung „Was sind deine 15%? Wo hast du die Freiheit, nach eigenem Ermessen zu handeln? Was kannst du tun, ohne nach zusätzlichen Ressourcen oder Erlaubnis fragen zu müssen?“

Jeder Teilnehmer erarbeitet für sich eine Liste mit seinen 15% Solutions. Danach werden die jeweiligen Ideen in kleinen Gruppen vorgestellt und durch Fragen und Ratschläge der Gruppe verfeinert.

15% Solutions ermöglicht es jedem, mit einer Idee und der entsprechenden Motivation für eine Veränderung aus eigener Kraft aus dem Workshop zu gehen.

Fazit

Es ist schon erstaunlich wie glücklich und motiviert Teilnehmer am Ende wieder zurück an ihre Arbeit gehen. In Kombination bewirken TRIZ und 15% Solutions eine Veränderung der Sichtweise auf das eigene Verhalten und die Erkenntnis als einzelne Personen in einer komplexen Arbeitswelt Dinge verändern zu können. Dabei ist der Kontext unerheblich. Der Effekt ist der gleiche, egal ob zwei (oder mehr) Entwicklerteams, Führungsteams oder andere Gruppen in einem Unternehmen effizienter und enger miteinander arbeiten wollen.